08/08/2024 0 Kommentare
Gruppe 3
Gruppe 3
# Kreuzweg Stationen

Gruppe 3
4. Station: Christus begegnet seiner Hl. Mutter
5. Station: Simon von Cyrene hilft das Kreuz tragen
6. Station: Veronika reicht das Schweißtuch
Nach der ruhigen, breiten, zum großen Teil flachen Gestaltung der zweiten Gruppe wird hier das Räumliche der Pilatusszene am Anfang wieder aufgenommen. An dieser Stelle dringt die Plastik sogar in die Mauer hinein, es bilden sich Kammern, schattendunkle Hohlräume. Mehr als bisher lösen sich in und aus diesen Raumbuchten einzelne Gestaltformen heraus, die dreimal eine Zweiergruppe bilden. In dieser, sich dem Vollplastischen nähernden Darstellung, sind die drei Stationen der Begegnungen zusammengefasst.
Das Kreuz als Wegzeichen tritt zurück, die Bewegung kommt in den Begegnungen zu einem kurzen Verweilen. Das Dialoghafte bestimmt die ganze Rhythmisierung, die sich auf ein Miteinander von Bewegung und Haltung, auf ein Gemeinsames von Räumen beschränkt. In den ersten beiden Gestalten, in Christus und seiner Mutter, ist ein reines, wortloses Gegenüber von schmaler, verhaltener und breiter, bewegter Figur, und doch ist – ohne psychologische Absichtlichkeit – in den unruhigen, aufbrechenden Formen rechts eine innere Erregung spürbar. In der mittleren Begegnung liegt zwischen der zentralen Figur des Simon und dem ihn überragenden Herrn die Spannung und das Geschehen in der gebückten und der gereckten Haltung, in dem Beginn des Gehens und dem Verweilen.
In der dritten Gruppe hält sich eine viereckige Fläche, die von einer knienden Gestalt getragen wird, besonders deutlich dem Besucher entgegen. Das Schweißtuch der Veronika wird – wie Kreuz und Krone – zum Zeichen erhoben, hinter dem der Herr ganz im Schatten einer Höhlung verborgen bleibt. In dieser tuchartigen Fläche beruhigt sich das Durchbrochene, Ausgehöhlte der ganzen Gruppe, findet einen Abschluss und ist zugleich Übergang und Verbindung zur nächstfolgenden Tafel.
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