Gruppe 4

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Gruppe 4

# Kreuzweg Stationen

Gruppe 4

7. Station: Christus fällt zum zweiten Mal
8. Station: Christus tröstet die weinenden Frauen
9. Station: Christus fällt zum dritten Mal
10. Station: Christus wird entkleidet
11. Station: Christus wird ans Kreuz genagelt

Die lang gestreckte Gestalt dieser Tafel betont in dem Ablauf ihrer Formen und ihres Umrisses wieder den Wegcharakter. Mit einigen Senkrechten, in linearer oder flächiger Gestalt, wird die mächtige Horizontale zäsiert und das stationsmäßige Verweilen determiniert. Wo die Senkrechten in Balkenform erscheinen, sind sie Bestandteile des Kreuzes, das nun wieder — wie in der zweiten Gruppe – zur bestimmenden Gestalt wird. Am Anfang, in der Mitte und am Schluss trägt es durch seine waagerechte Lage das Motiv des Weges in sich, steigert es zu großer Eindringlichkeit. Zweimal ist dabei die Lage des Kreuzes begleitet von der darunter ausgestreckten Gestalt des stürzenden Herrn. In einer weit ausgespannten Geste, ganz mit dem Kreuz zu einer Form verschmelzend, ist der Herr auf dem letzten Feld darauf geheftet.

Zwischen diesen drei lagernden Rechtecken der Tafel erheben sich zwei senkrechte Formen. Dicht belebt und gefüllt mit Figurationen ist die erste davon. Ganz in den Grund eingebunden ist das Kreuz, ist die Gestalt des Herrn, die sich nur in einem Arm herauslöst, und sind die weinenden Frauen, die wie Chiffren für unzählige Menschen stehen. Das Relief, das hier vorherrscht, scheint von unendlicher Tiefe zu sein und sich aus vielen Schichten über einem raumlosen Grund zu erstellen.

Von besonderer Eindringlichkeit ist die vierte Station dieser Gruppe. Sie schiebt sich schon durch die höchste Senkrechte in den Blick. Neben diesem schmalen, fast akzenthaften Kreuz steht die entblößte Gestalt des Herrn in stummer Nacktheit und neben ihm entfaltet sich, selbst wieder zu einem Zeichen des Kreuzes geworden, das Gewand, der Leibrock Christi. Eine sensible Behandlung und Gestaltung der Oberfläche der Bronze lässt Strukturen entstehen, die bei aller bleibenden Materialeigenart zugleich auf Stoff, Körper und Holz, gerade bei dieser Station, hinweisen, ohne es zu werden. Die Deutung wird nie zu einer Identifikation, da der Prozess der Verfremdung einheitlich wirksam ist.

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