Grußwort Erzbischof Dr. Heiner Koch

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# Texte zum Jubiläum

Grußwort Erzbischof Dr. Heiner Koch

Lieber Bischof Heiner,
lieber Monsignore Günther,
liebe Schwestern vom Karmel Regina Martyrum,
liebe Schwestern und Brüder,

im Erzbistum Berlin gibt es zwei zentrale Kirchen, in denen wir der Opfer von Krieg und Gewalt in unserem Bistum und darüber hinaus gedenken: die St. Hedwigs-Kathedrale, in der sich die Gräber des seligen Bernhard Lichtenberg und der Berliner Bischöfe befinden, und die Kirche Maria Regina Martyrum, deren Weihe vor 60 Jahren wir in diesen Tagen gedenken. Hier ist der „Protomärtyrer“ unseres Erzbistums bestattet, um ein Wort des seligen Clemens August von Galen zu gebrauchen: der von den Nationalsozialisten ermordete Vorsitzende der Berliner Katholischen Aktion Erich Klausener. Die Kirche, in der wir diesen Gottesdienst feiern, ist darüber hinaus gewidmet: „Allen Blutzeugen, denen das Grab verweigert wurde“ und „Allen Blutzeugen, deren Gräber unbekannt sind“. Dem Umstand, dass unsere Kathedrale umgebaut wird, ist es zu verdanken, dass sich auch die Überreste des seligen Bernhard zur Zeit in dieser Kirche befinden. So ist Regina Martyrum zur Zeit in besonderer Weise ein Ort des verdichteten Gedenkens.

Mit Blick auf diesen Bau richtete Papst Pius XII. im Jahr 1958 das folgende Wort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 78. Deutschen Katholikentags: „An einer Stätte, wo in dunkler Zeit Todesurteile am laufenden Band vollstreckt wurden, plant ihr ein Heiligtum zu Ehren der Königin der Märtyrer und zum Gedächtnis jener aus euren Brüdern und Schwestern, Deutschen und Nicht-Deutschen, die damals ihr Einstehen für die Rechte Gottes und des guten Gewissens mit ihrem Blut besiegelt haben.“ Welch ein Anspruch!

So wie damals Maria Regina Martyrum, so ist zur Zeit die St. Hedwigs-Kathedrale eine Baustelle. Und nicht nur diese beiden: Die Kirche ist als solche immer und überall, und in unseren Tagen wieder in besonders bedrängender Weise eine Baustelle. Auch in dieser Kirche Maria Regina Martyrum suchen wir nach den Formen, in denen wir das Gedenken an die Vergangenheit tauglich für die Zukunft machen können. Da ist es gut, sich auf die Fundamente zu besinnen: auf „die Rechte Gottes und des guten Gewissens“. Und auf die, die Zeugnis für sie abgelegt haben.

Ich freue mich von Herzen, dass Du, lieber Bischof Heiner, heute als Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax in unserer Mitte bist. Ich freue mich, dass Sie, liebe Schwestern vom Karmel, unter uns sind, die diesen Ort seit Jahrzehnten mit Geist und Gebet erfüllen. Und ich freue mich, dass der Staats- und Domchor Berlin diesem Gottesdienst einen so festlichen Rahmen gibt.

„So ist dieser Anfang gesetzt, dieser Grundstein gelegt im Namen des Vaters, der durch den Tod Seines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, in der Liebesglut Seines Geistes den Seinen Kraft verleiht zu treuem Zeugnis!“, heißt es in der Predigt von Kardinal Döpfner bei der Grundsteinlegung im Jahr 1960. „Wachsen wir hinein in den Sinn dieser Gedenkstätte“, fuhr er fort, „während der Bau voranschreitet!“

Wachsen wir hinein, so können wir auch heute wieder sagen, in den Sinn dieser Gedenkstätte. Der Bau aus Stein ist vollendet. Der Bau der Kirche, der wir selbst sind, geht seiner Vollendung erst noch entgegen. Dazu wünsche ich uns Gottes reichen Segen.

Dr. Heiner Koch
Erzbischof von Berlin

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Maria Regina Martyrum

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