Grußwort 60 Jahre MRM, 07.05.2023

Liebe Schwester Maria – Maria Regina Martyrum,

du Stein gewordene Erinnerung, 60 Jahre bist nun alt du geworden. Dazu bringe ich dir herzliche Glückwünsche. Ich hatte das Vergnügen ja schon im vergangenen Jahr. Die Hälfte unseres Lebens – mehr als die Hälfte unserer Leben kennen wir uns nun; ein Viertel davon sind wir sogar direkt Nachbarinnen gewesen. Da habe ich dich schätzen gelernt, als Stein gewordene Erinnerung nebenan, neben deiner evangelischen Schwester, die mein Zuhause war für einige Jahre.

Du bist Zuhause für viele gewesen und geblieben: Schwestern, Brüder, nahe und ferne Verwandte – alle verbunden mit dir im Geist der Erinnerung, für die du stehst – so auch ich. Damit bist du schon ziemlich einzigartig – einzigartiger Verbindungsort für ökumenisches Erinnern als Gedenkkirche der deutschen Katholiken. Viele haben in dir und mit dir dazu beigetragen, dass das so sein konnte. Gerne denke ich an diese Schwestern und Brüder aus Vergangenheit und Gegenwart, die dich – Stein gewordene Erinnerung – mit Geist und Lebefüllen: die Schwestern vom Karmel Regina Martyrum; die Brüder im geistlichen Amt wie Hans-Georg Lachmund oder Klaus Mertes oder Lutz Nehk oder Hansjörg Günther; die Menschen, die hier ein gottesdienstliches Zuhause gefunden haben; die Angehörigen von Menschen aus dem Widerstand, Verantwortliche für das Gedenken der Märtyrer, evangelische Nachbarinnen und Nachbarn und so viele andere.

Wie gut, dass es dich gibt, liebe Schwester. Wie gut, dass Gott dir zur Seite war in all den Jahren durch die vielen Menschen in deinen Mauern. Wie gut, dass wir uns kennengelernt haben vor so vielen Jahren. Du hast auch mich geprägt in vielerlei Hinsicht. Dafür bin ich dir dankbar.

So bringe ich dir zu diesem Jubiläum meine herzlichen Glück- und Segenswünsche verbunden mit den Wünschen anderer aus meiner Kirche: Bischof und Generalsuperintendentin, Kolleg:innen aus der Nachbargemeinde und aus dem Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf, von vielen, die an deinen Mauern jeden Tag vorübergehen und sich für einen kurzen Augenblick erinnern lassen: hier ist ein Stein gewordener Ort, an dem man in die Abgründe der Geschichte schaut und doch das Versprechen des hereinwirbelnden Lichtes hinter dem Altar nicht übersehen kann. Möge Gott dir weiter Menschen schenken, die dich auf einem guten Weg in die Zukunft begleiten; möge Gott uns unsere Freundschaft und die Freundschaft mit den Deinen erhalten; möge Gott reichen Segen für alle bereithalten, die hier einund ausgehen.

In herzlicher Verbundenheit,

Dein Carsten Bolz,

Superintendent und Freund in Charlottenburg-Wilmersdorf.